Kurz und gut – Dreimal fünf Fragen an Andrea Berk

Wer sind Sie und was machen Sie?

Mein Name ist Andrea Berk. Ich bin Personalerin aus Leidenschaft und kenne das Personalgeschäft nach über 20 Jahren Berufstätigkeit in den HR-Bereichen führender globaler Industrieunternehmen in so gut wie all seinen Facetten. Mit meinem Unternehmen Berk Consulting biete ich heute maßgeschneiderte Lösungen der Personal- und Organisationsentwicklung an.

Dazu zählen die Gestaltung und Implementierung von Veränderungsprozessen, die Entwicklung von Kompe­tenzen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sowie Coachings im Rahmen der beruflichen Orientierung, Stressbewältigung und Persönlichkeitsentwicklung. Aus der Arbeit in diesen Themen ergibt sich eine starke Verknüpfung mit den Aspekten des Diversity Managements. Neben Mixed Teams stehen dabei vor allem Gender-Themen im Fokus.

Bei der lebensphasenorientierten Personalentwicklung handelt es um Workshops und Coachings für Frauen, die sich mit der eigenen persönlichen und beruflichen Lebenssituation auseinander­setzen, mögliche berufliche Perspektiven klären und/oder ihre derzeitige beziehungsweise zukünftige Führungsrolle reflektieren wollen.

In der Organisationsentwicklung geht es im Sinne einer Unternehmens- und Führungskultur, in der die Gleichstellung von Männern und Frauen tatsächlich gelebt wird, vorwiegend um die Gestaltung adäquater Rahmenbedingungen im Unternehmen. Dazu zählt vor allem der Übergang von der Präsenz- zur Leistungskultur und deren Einfluss in unternehmensweite Steuerungs- und Führungs­prozesse, wie zum Beispiel Zielvereinbarung und Equal Pay im Rahmen von Performance Management.

Nicht zuletzt spielen in der zielgerichteten Entwicklung von Frauen in Managementpositionen auch die enge Verknüpfung mit Talent und Succession-Management-Prozessen in Unternehmen sowie Maßnahmen zur Gewinnung und langfristigen Bindung von Talenten und Fachkräften eine große Rolle.

Was macht Sie zur Expertin?

Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, das Geschäft interner und externer Kunden zu verstehen und sie im Hinblick auf die Erreichung ihrer Ziele adäquat zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund reichen meine Leistungen von der Analyse des konkreten Bedarfs, über die Gestaltung individuell darauf abgestimmter Konzepte bis hin zur Unterstützung in der Implementierung.

Worin sehen Sie Ihre bislang beste Entscheidung?

Das war sicherlich mein Entschluss, meine Kompetenzen aus dem HR Business Partnering und der Personal- und Organisationsentwicklung mit der Weiterbildung zum Gesundheitsmanager zu verknüpfen. Dies ermöglicht mir die Arbeit an vielfältigen Themen, in denen ich gemeinsam mit anderen Menschen positive Veränderungen gestalten und umsetzen kann.

Was würden Sie heute anders machen?

Nichts. Einige private und berufliche Entscheidungen brauchten ihre Zeit, andere wiederum fielen relativ schnell. Die Arbeit mit Menschen hat mich stets begeistert. Das bestätigt mich darin, beruflich den richtigen Weg beschritten zu haben.

Was war Ihr bisher größter Coup?

Für mich sind es die Erfolgserlebnisse, die, sowohl im Unternehmen als auch in der Selbstständigkeit, von einer guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit geprägt sind. Dazu zählt beispielsweise die Platzierung eines lokalen HR-Prozesses in der globalen Organisation genauso wie die erfolgreiche Vermittlung von Transfermitarbeitern oder die wiederkehrende Zusammenarbeit mit zufriedenen Kunden.

Was ist Ihnen für die professionelle Arbeit wichtig?

Wertschöpfung und Transparenz. Dazu gehören vor allem die Auftragsklärung und Formulierung klarer Ziele sowie das individuell passende Vorgehen. Eine Kontrolle der bisherigen Zielerreichung muss jederzeit im laufenden Prozess möglich und transparent sein.

Woran sollte sich gutes Management messen lassen?

An der Schaffung von Bedingungen, in denen Mitarbeitende motiviert durch ihre Leistung zum Erfolg des Unternehmens beitragen können. Dazu zählen ausreichend Information, Transparenz zu Entscheidungen sowie anspruchsvolle und zugleich erreichbare Ziele.

Wo verläuft für Sie die Grenze zwischen beruflich und privat?

Ich achte auf eine gesunde Balance zwischen Arbeit und arbeitsfreier Zeit. Das ist sicherlich nicht immer einfach, aber Karriere hat für mich sowohl einen beruflichen als auch einen privaten Aspekt. Ich arbeite gerne und nehme mir die notwendige Zeit, um aufzutanken, den Kopf frei zu machen und Platz für neue Ideen zu schaffen.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?

In der Führung sind für mich die bereits oben genannten Kriterien für gutes Management ausschlaggebend. Darüber hinaus spielen die Berechenbarkeit im Führungsverhalten sowie das erwünschte Einbringen lösungsorientierter Ideen durch die Mitarbeiter und die Möglichkeit zur individuellen Entwicklung eine große Rolle.

Wie motivieren Sie sich selbst?

Es motiviert mich, wenn ich beim internen oder externen Kunden eine tatsächliche Wertschöpfung erbringen und zu einer nachhaltigen, innovativen Personalarbeit beitragen kann. Neue Projekte und Tätigkeiten, die dies beinhalten, nehme ich besonders gerne an. Sie geben mir die Möglichkeit, nicht stillzustehen, sondern zu wachsen und mich weiterzuentwickeln.

Worin sehen Sie die Stärken weiblicher Führungskräfte?

Vor allem weibliche Führungskräfte verfügen über ausgeprägte soziale Kompetenzen, die in der konstruktiven Zusammenarbeit äußerst hilfreich sind. In Workshops und Coachings fällt mir immer wieder die Bereitschaft und der Mut auf, veränderte Perspektiven einzunehmen und neue Handlungsalternativen zu entwickeln. Auch der Umgang mit Doppel- und Mehrfachbelastungen ist für viele Frauen Alltag, sodass sie oft ein sehr gutes Zeitmanagement haben und für Struktur sorgen können.

Was hat Sie auf Ihrem Karriereweg nachhaltig beeinflusst?

Die Wertschätzung und Anerkennung von bereits positiv Vorhandenem und dessen nachhaltige Weiterentwicklung. Egal ob in der Entwicklung von Organisationen, Gruppen oder einzelnen Personen, die Arbeit mit den sogenannten positiven Ressourcen lenkt den Blick auf Potenziale, die es sowohl im Interesse des Unternehmens als auch im Interesse der Mitarbeiter sinnvoll zu nutzen gilt.

Wer hat Sie in ihrem Leben besonders ermutigt oder unterstützt?

Meine Familie, die mir heute wieder aktuelle, gesellschaftliche Werte mitgegeben hat, und ein ehemaliger Vorgesetzter, der mir als Mentor im Rahmen meiner beruflichen Entwicklungsplanung zur Seite stand.

Was macht für Sie einen attraktiven Arbeitgeber aus?

Ein Arbeitgeber, der für qualitativ hochwertige Produkte beziehungsweise Dienstleistungen steht und eine Unternehmens- und Führungskultur lebt, die von Innovation, Wertschätzung und Vielfalt geprägt ist.

Weshalb sind Sie bei Female Managers?

Der Slogan „Karriere statt Quote“ hat mich neugierig gemacht, weil er meinem Verständnis der Gleichstellung von Männern und Frauen im Beruf entspricht. Ich möchte mich hier gezielt mit Unternehmensvertreterinnen und Selbstständigen vernetzen und zu diesem Themenkomplex austauschen.

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