Frauen knacken den Männer-Code

Managerin in nachdenklicher Pose
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Zehn informelle, aber essenzielle Spielregeln im Job

Eine 2001 von der Psychologin Nathalie Klingen durchgeführte Untersuchung zeigt, dass der Erfolg eines Managers in der Gesellschaft nach wie vor mit dem Vorhandensein maskuliner und dem Fehlen weiblicher Eigenschaften in Verbindung gebracht wird. Ist es daher für Frauen ratsam, sich männliche Charakteristika anzueignen, um im Job erfolgreich zu werden? Oder muss Frau sich einfach an bestimmte Regeln halten, um beruflich durchzustarten?

In ihrem Buch „Spielregeln im Job durchschauen – Frauen knacken den Männer-Code“ führt Isabel Nitzsche zehn informelle, aber essenzielle Spielregeln in Organisationen auf, um Frauen ein besseres Verständnis dafür zu geben, wie Männer im Job „ticken“. Wer sich sonst vor Frauenbüchern scheut, die mit plakativer Aufmachung das Leiden des unterdrückten Geschlechts thematisieren, sollte dieses Buch nicht voreilig weglegen. Es geht über die üblichen Ratgeber hinaus und ist aufgrund seiner Alltagsbeobachtungen und diversen Untersuchungen auch durchaus interessant für Männer.

Regel Nummer 1: „Macht ist großartig!“

Welche Frau kann diesen Satz so einfach unterschreiben? Frauen müssten lernen, die negative Konnotation des Wortes Macht abzulegen und stattdessen Macht als etwas Hilfreiches zu sehen. Mit Macht könne man persönliche Werte leichter verfolgen, eigene Ideen besser umsetzen und Ziele schneller erreichen. Laut Nitzsche herrscht in jedem Unternehmen eine Art Mikropolitik und jeder Mitarbeiter stellt nur eine Marionette dar, solange er die Fäden nicht selbst in die Hand nimmt und eigennützig agiert.

Es gehe nicht allein darum, ein Unternehmen durch hohen Einsatz und Leistung voranzubringen. Was bleibt sei anerkennendes Schulterklopfen, aber kein Gestaltungsspielraum. Es reiche eben nicht aus, nur zu verkaufen, was man gemacht hat, sondern auch zu verkaufen, was man tun wird. Nitzsche geht es um verstärktes Selbstmarketing, darum, sein Eigeninteresse durchzusetzen und sich wichtig zu machen im Unternehmen. Der Schlüssel zum Erfolg ist nach ihrer Ansicht das Erkennen des Machtsystems, in dem sich jede Frau innerhalb ihrer Organisation bewegt, und das schlaue Planen geeigneter Schachzüge, um die eigenen Handlungsoptionen auszuprobieren.

Bei allen zehn Regeln finden Frauen sich sicherlich schnell wieder. Isabel Nietzsche gibt bei jeder Regel einfache Anleitungen zur Selbstreflexion, hält Tipps für die gelungene Anwendung bereit, schmückt sie mit vielen Kurzgeschichten von Frauen, die über ihren Erfolg sprechen, und rundet jede einzelne mit wissenschaftlichen Ergebnissen und Expertenmeinungen ab. Dieses Buch ist eine Empfehlung für jeden, der ins Berufsleben einsteigt, die Position wechselt oder sich in seinem Job nur schwer behaupten kann. Es führt die allgemeingültigen Regeln vor Augen, nach denen in vielen Unternehmen gespielt wird.

Buchdetails

Isabel Nietzsche – Spielregeln im Job durchschauen – Kösel Verlag 2011

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