Themen und Trends der Zukunft Personal in Köln

Die Messe wirklich ganz kurz zusammengefasst

Die Zukunft Personal liegt nun schon ein paar Tage zurück, doch die Impulse der dreitägigen Fachmesse für Personalmanagement wirken sicherlich bei allen Teilneh­mern noch einige Zeit nach. Wir mussten nach dem ganzen Trubel, den intensiven Gesprächen und interes­santen Informationen erst einmal wieder etwas Luft holen, und wollen nun die Gelegenheit nutzen, um nochmals kurz zurückzuschauen.

Mit über 14.000 Besuchern und 654 Ausstellern schließt die Zukunft Personal mit neuen Rekordzahlen ab. Female Managers war dabei, hat sich nach aktuellen Entwicklungen umgeschaut und fleißig für das eigene Anliegen geworben. Trotz des großen Andrangs blieb genügend Raum für regen Austausch und spannende Diskussionen. Die Atmosphäre war kooperativ, wert­schätzend und aufgeschlossen gegenüber den Projekten des anderen. Vielleicht sind es noch immer die Herausforderungen des demografischen Wandels, welche die Messeteilnehmer zusammenschweißen.

Social Media sorgt weiterhin für Gesprächsstoff

Der Markt für qualifizierte Arbeitskräfte wird weiterhin knapper, die Umorientierung hin zu ungehobenen Schätzen, weiblichen Fach- und Führungskräften, älteren Kapazitäten und internationalen Spezialisten, ist längst im vollen Gange. Die Frage nach effektiven Formen der Rekrutierung und Bindung fähigen Personals bleibt eine der drängendsten, auch wenn sich in den letzten Jahren bereits einige Trends abgezeichnet haben.

Das wird bereits bei einem Blick auf die Aussteller deutlich, die sich im Wesentlichen in Personaldienstleis­tungen, Softwarelösungen sowie Weiterbildung und Trai­ning teilten. Fast allen gemeinsam war der inzwischen vollzogene Shift ins Online-Geschäft. Der zur Jahrtau­sendwende angestoßene Prozess der Digitalisierung ist mittlerweile in allen Bereichen angekommen und hat die Reich­weite und Effizienz der Personalarbeit deutlich erhöht.

Thema dieser Messe waren deshalb, neben dem Sonderbereich Corporate Health, natürlich auch wieder alle Fragen rund um das E-Recruiting, E-Learning und elektronische Bewerber- und Personalmanagementsysteme. Dabei sorgte Social Media zum Zwecke einer zielgerichteten Mitarbeitergewinnung weiterhin für reichlich Gesprächs­stoff, zunehmend auch das Potenzial von Netzwerkrekrutierungen, die sich nicht allein auf elektronische Netzwerke beschränken, sondern eher als Bindeglied zwischen den immer häufiger anzutreffenden firmeninternen Talent-Pools und Social Media gesehen werden können.

Letztlich geht es darum, wie wir zukünftig arbeiten und leben werden

Aber auch wenn es um die eigentliche Arbeit ging, stand das Soziale im Mittelpunkt. Die Vorträge auf der Messe beschäftigten sich mit neuen Formen des vernetzten Arbeitens und speziell der technologiegestützten Kooperation. Sie fragten nach den Gemeinsamkeiten professionellen Spieledesigns und gelungenen Personalmanagements in Hinblick auf Psychologie und Motivation. Und sie thematisierten die Folgen einer überbordenden Online-and-Connected-Kultur für die Arbeitsleistung mit der griffigen Diagnose Digitaler Demenz.

Letztlich ging und geht es wieder darum, wie wir zukünftig arbeiten und leben werden. Und so wurde in einem Vortrag auch die konkrete Frage nach dem Glück gestellt (Anmerkung der Redaktion: Den Vortrag von Dr. Florian Langenscheidt haben wir leider verpasst, behalten das Thema als zentrales Anliegen aber gerne im Hinterkopf).

Der Arbeitsmarkt wird weiblicher

Spannend empfanden wir die Präsentation von Christiane Flüter-Hoffmann, Projektleiterin Betriebliche Personalpolitik am Institut der deutschen Wirtschaft Köln zur Kampagne Lohngleich­heit im Betrieb – Deutschland (Logib-D). Ein Programm, mit dem Unternehmen freiwillig und anonym ihre Entgeltstrukturen auf geschlechtsspezifische Unterschiede hin analysieren können. Ebenfalls interessant war ihre Vorstellung des Vereins Total E-Quality, der sich um Chancengleichheit in der deutschen Wirtschaft bemüht, sowie das Projekt EXIST-ING, das sich um die Stärkung von Ingenieurinnen mit Potenzial für Führungsaufgaben kümmert – doch dazu an anderer Stelle mehr.

Eines der brennendsten Themen im Zuge der Verschie­bung des Stellenmarktes hin zu einem Bewerbermarkt griff das European Women’s Management Development International Network (EWMD) in seiner Podiumsdiskus­sion Women in Management and Gender Sensitive Employer Branding – from an international perspective auf. Fazit des Panels mit Managerinnen aus der Türkei, Schweden und Österreich war die Notwendigkeit, Unternehmen im Kampf um die besten Talente als Marke zielgruppenspezifischer und damit auch weiblicher zu präsentieren. Aber auch das häufig zu beobachtende Phänomen bei Frauen, sich allein auf ihre Qualifikation zu konzentrieren, anstatt den beruflichen Erfolg verstärkt in gezielter Netzwerkarbeit zu suchen, wurde diskutiert.

Für Female Managers ergaben sich auf der Messe zahlreiche Anknüpfungspunkte für einen anregenden Gedankenaustausch. Die Themen und das durchweg positive Feedback der Gesprächspartner haben es bestätigt: Der Arbeitsmarkt wird weiblicher, diverser und die Rekrutierung der Fach- und Führungskräfte findet zunehmend in digitalen Netzwerken statt. Dass es dabei weniger um die Automatisierung der Prozesse geht, sondern vielmehr um eine zielgruppenspezifische Kommunikation, wird mittlerweile von allen Seiten anerkannt.

Sicher, auch Female Managers hat beim Ausbau seiner Online-Plattform noch viel und alle Hände voll zu tun, doch wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Mit einem Karriereportal für weibliche Führungskräfte sind wir und unsere Kandidatinnen eindeutig am Puls der Zeit.

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