Besonderheiten von Frauenkarrieren auf der Spur

Resümee unseres Diskussionsabends in Hamburg

Wollten wir das durchweg positive Feedback zum ersten Diskussions­abend unserer Themen­reihe Frauenkarrieren zusammenfassen, so kann die Veranstaltung vom letzten Donnerstag in Hamburg wohl gut mit den folgenden drei Attributen beschrieben werden: innovativ, informativ und inspirierend. Rund 50 Gäste haben den Anlass und exklusiven Rahmen für sich genutzt, einmal außerhalb des Büros und unabhängig des privaten Umfelds unter Gleichgesinnten ihre persönlichen und berufliche Erfahrungen auszutauschen.

Female Managers hatte über die verschiedensten Kanäle eingeladen, wodurch eine bunte Mischung „starker Frauen“ und eine Diskussion mit einer Vielzahl von Themenschwerpunkten zustande kam. Hintergründe zur Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf weiblicher Führungs­kräfte, das Rollenverständnis von Frauen in beruflichen Männerdomänen oder auch individuelle Förderungsmaßnahmen für weibliche Nachwuchskräfte kamen zur Sprache. Bei einem Glas Wein und ein paar Häppchen wurden in entspannter Atmosphäre auch nach der Podiumsdiskussion weitere Erfahrungen ausgetauscht und wertvolle Kontakte geknüpft.

Die Gäste des Abends waren entweder mit leitenden Funktionen betraut, Unternehmens- und Personalberaterinnen oder im Unternehmens­bereich Human Resources für unterschiedlichste Branchen tätig. Allen gemeinsam war der Wunsch nach einer beruflichen Gleichstellung von Frauen, vor allem für den Nachwuchs, die Suche nach Lösungs­ansätzen zur Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen sowie der Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten. Deutlich wurde das auch durch die sehr angeregte Diskussion. Schon der kurze Einführungsvortrag von Gastgeberin Simone Dappert stand durch Kommentare und kurz eingeworfene persönliche Erfahrungen im Zeichen des Dialogs.

Erfolg verlangt Kampfgeist

Die aus der Podiumsdiskussion gewonnenen Erkenntnisse sind vielfältig. Frau Dr. Thiesemann gab erstaunliche Einblicke in das Leben einer Bauingenieurin innerhalb eines hochgradig von Männern dominierten Berufsfeldes. Mit ihrer offenen, ehrlichen und humorvollen Art artikulierte sie das Gefühl vieler Frauen, wie wichtig ein Treffen und der Austausch auch zu diesen Problemen ist. Auch ihre Erleichterung, dass es viele Parallelen zu ihren Mitstreiterinnen gibt, war offensichtlich. Interessant waren ihre konkreten Ansätze, den weiblichen Nachwuchs zu fördern.

Dr. Angelika Dammann konnte als zweites weibliches Vorstandsmitglied eines DAX-Unternehmens, neben der Vorstellung von eigens eingeführten Förderungsprogrammen für Frauen in Unternehmen, eine klare Aussage darüber treffen, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für weibliche Führungskräfte ohne das notwendige private Umfeld noch immer nicht möglich ist. Parallelen konnte Frau Dr. Dammann vor allem in dem Punkt finden, dass Erfolg nur möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen und neben dem Willen auch Mut in der Umsetzung zeigen.

Als weitere Podiumsteilnehmerin aus der Kommunikationsbranche hat Kerstin Flötner für die Wichtigkeit von sozialen und beruflichen Netzwerken plädiert. Dabei wurde von ihr das dafür notwendige strategische Herangehen betont und eine souveräne Nutzung jeglicher Mittel für die eigene Karriereentwicklung empfohlen.

Gesundes Selbstbewusstsein und Authentizität

Erstaunt hat auch die geringe Präsenz von Frauen in Führungspositionen in der Modebranche. Hierzu gab uns Manuela Brodersen-Horn, Unternehmerin aus dem entsprechenden Bereich, tiefergehenden Einblick. Als Mutter von zwei Kindern weiß Frau Brodersen-Horn, wie wichtig ein gesundes Selbstbewusstsein für die berufliche Zukunft ist. Nicht nur, um der so berüchtigten hohen Selbstkritik unter Frauen entgegenzuwirken, sondern auch, um die berufliche Ausrichtung zu suchen und zu finden, die einem Spaß macht, erfüllt, Authentizität und damit Erfolg verspricht.

Bei der Diskussion wurden viele gemeinsame Erfahrungen geteilt, Lösungsansätze zur Stei­gerung des Frauenanteils in Führungspositionen gesucht und gefunden. Durch die Diskussion ist uns vor allem eines klar geworden: Was Karriere für jeden Einzelnen bedeutet, liegt in den eigenen Händen. Dies für sich selbst zu bestimmen und mit dem gewählten Weg glücklich zu werden.

Wir freuen uns sehr, dass unser Gesprächsan­gebot so gut angenommen wurde. Das Netzwerktreffen mit inhaltlichem Fokus auf Frauenkarrieren und die Belange weiblicher Führungskräfte fand bei den Gästen großen Zuspruch, auch wenn eine Veranstaltung exklusiv für Frauen anfangs für einige sichtbar gewöhnungs­bedürftig erschien. Laut einer Teilnehmerin, hat sich der Abend schon wegen des Zusammentreffens einer hohen Anzahl von beeindruckenden Frauen gelohnt.

Gern möchten wir diese Form des Dialogs mit Ihnen und allen Interessenten weiterführen. Die nächste Veranstaltung ist bereits für Januar 2013 in München geplant.

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