Das will ich auch

"Starke Vorbilder und Werte leiten mich durch mein Berufsleben" - Portrait von Linda Flath

Wie starke Vorbilder und Werte durch das Berufsleben leiten

Die Job- und Karrieremesse herCAREER findet am 11. und 12. Oktober 2018 zum vierten Mal in München statt. Die Projektleiterin Linda Flath ist von Tag eins an dabei. Wir haben mit ihr über ihre Vorbilder, die Messe und ihre Karrieretipps gesprochen.

Liebe Frau Flath, Sie begleiten die herCAREER in München von Anfang an. Wie sind Sie Teil des Messe-Teams geworden?

Vitamin B, wenn Sie so wollen. Die Gründerin Natascha Hoffner und ich kennen uns durch einen früheren Arbeitgeber, bei dem wir einige Jahre zusammen gearbeitet haben. Ich habe das Unternehmen verlassen, um mich neuen Herausforderungen zu stellen, dennoch standen wir über die Jahre immer wieder in Kontakt. Als die Idee zur herCAREER immer konkreter wurde, kam sie auf mich zu und bot mir an, Teil des Teams zu werden. Das war ein guter Zeitpunkt für mich und ich musste nicht lange überlegen: Ich bin mit Sack und Pack nach München gezogen. Das war im Frühjahr 2015. Seither arbeiten wir gemeinsam mit weiteren tollen Kolleginnen und Kollegen daran, Frauen durch die herCAREER zu unterstützen und ihren Karriereweg zu ebnen.

Wer oder was hat Sie auf Ihrem Werdegang nachhaltig beeinflusst?

Der Klassiker: meine Familie, im Besonderen meine Großmutter und meine Mutter. Beide sind wahnsinnig starke Frauen. Ich habe schon früh gelernt, selbstständig zu sein und mich durchzusetzen. Mir war klar: Wenn ich etwas will, kommt es mir nicht einfach zugeflogen, sondern ich muss etwas dafür tun. Deshalb habe ich immer ein Ziel vor Augen, auf das ich hinarbeite.

Am Anfang meines Berufslebens als Azubi hat mich meine erste direkte Vorgesetzte wirklich nachhaltig beeindruckt. Sie war Projektleiterin einer Messe, der ich zugeteilt war, und direkt ab Tag eins war ich von ihr begeistert. Sie war vergleichsweise jung, hat ein großes Team geleitet und das Projekt gewuppt, als ob es das Einfachste der Welt wäre. Durch ihre Führungsstärke und positive Ausstrahlung war sie für mich ein großes Vorbild. Damals habe ich mir zum Ziel gesetzt: Bald werde ich auch Projektleiterin und dann mache ich das genauso wie sie.

Worin liegt der große Unterschied der herCAREER zu den anderen großen Jobmessen in Deutschland?

Der augenscheinlichste Unterschied ist natürlich, dass sich die herCAREER vorwiegend an Frauen richtet, wenngleich auch Männer auf der Messe willkommen sind. Die Besonderheit ist aber vor allem, dass die Jobsuche nur ein Anliegen für den Messebesuch ist. Eigentlich ist die herCAREER eine Netzwerkplattform, auf der sich Besucher, Aussteller, Referenten und Partner austauschen. Wir haben für die Konzeption der Messe verschiedene Studien zurate gezogen und einige Formate wie die MeetUps komplett neu kreiert.

Wir beraten die ausstellenden Unternehmen, wie sie sich nahbarer machen und über ihre Mitarbeiterinnen als Role Models Einblicke in den Arbeitsalltag geben. Bei den Job-Offer-Talks können sich die Besucherinnen auch direkt mit potenziellen künftigen Kollegen austauschen und mehr über das Team erfahren, in dem sie später vielleicht einmal arbeiten werden. Wir möchten die Frauen, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, mit denen zusammen bringen, die schon viele Erfahrungen gesammelt haben.

Wir präsentieren Vorbilder für Frauen, die wirklich offen sind und von denen man direkt vor Ort etwas lernen kann. Wer gerade keinen neuen Job sucht, findet viele allgemeine Karriere- und Arbeitsweltthemen, von KI über Führungsthemen bis hin zu New Work und Persönlichkeitsmarketing. Auch Hochschulen, Weiterbildungsinstitute und verschiedene Netzwerke sind vertreten. Zudem liegt uns das Thema Existenzgründung und Finanzen sehr am Herzen.

Auf wen oder was freuen Sie sich in diesem Jahr besonders?

Wo soll ich anfangen! Am liebsten würde ich selbst Urlaub nehmen, um als Besucherin auf die Messe zu kommen. Die herCAREER ist immer wie ein großes Klassentreffen. An den beiden Tagen treffe ich so viele tolle Menschen, alte Bekannte, aber auch viele neue Gesichter. Das ist schon ohne das ganze offizielle Programm immer sehr aufregend.

Doch ein paar Programm-Highlights möchte ich natürlich auch gern sehen, zum Beispiel unsere drei Keynotes Prof. Dr. Isabell M. Welpe vom Lehrstuhl für Strategie und Organisation an der Technischen Universität München, Simone Menne, Aufsichtsrätin bei BMW, der Deutschen Post, bei Johnson Controls International und Springer Nature, und die bekannte Herzchirurgin Dr. med. Dilek Gürsoy. Es gibt so viele tolle Diskussionen und Role Models, die über ihren Karriereweg berichten, dass ich nicht alle aufzählen kann.

Ich freue mich auch, dass jedes Jahr wieder so viele Partner dabei sind. Kürzlich konnten wir das Referat Arbeit & Wirtschaft der Landeshauptstadt München als Mobilitätspartner gewinnen: Sie unterstützen uns dabei, dass Studierende nicht nur einen kostenfreien Eintritt, sondern auch ein kostenfreies Ticket zur Anreise mit dem Flixbus bekommen können. Das finde ich wirklich stark.

Außerdem haben wir in einigen Bundesländern die herCAREER als Bildungsveranstaltung genehmigt bekommen. Das heißt, wer aus Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland oder Schleswig-Holstein zur herCAREER kommt, kann sich den Besuch als Bildungsurlaub anrechnen lassen. Weitere Bundesländer werden sicherlich noch folgen.

Zum Abschluss, Frau Flath, welchen (Karriere-)Tipp würden Sie unseren Leserinnen und Lesern mit auf den Weg geben?

Die Werte, nach denen ich mein Leben auszurichten versuche, leiten mich auch durch mein Berufsleben: Respekt, Toleranz, Ehrlichkeit und Offenheit. Egal, ob jemand etwas Tolles erreicht hat oder ein Fehler passiert ist – sprechen Sie es direkt an. Das gilt insbesondere, wenn Sie mehr Verantwortung oder eine Gehaltserhöhung wollen. Andere Menschen, auch Vorgesetzte, können in der Regel nicht hellsehen und oftmals liegt man bei einer deutlichen Aussprache gar nicht so weit auseinander.

Vielen Dank für das Interview, Frau Flath!

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