Es ist wieder Equal Pay Day – und alle geben Verhandlungstipps?

Tätowierte Hand mit Fächer von Dollarnoten
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Das Entgeldtransparenzgesetz – ein erster Schritt für gerechtere Löhne

Bald ist es 4 Jahre alt, das Entgelttransparenzgesetz von Manuela Schwesig, damals Leiterin des BMFSFJ. Die Aufregung in vielen Teilen der Arbeitgeberschaft war  groß. Ein wenig definiertes Ding namens Betriebsfrieden werde gestört. Welcher Frieden hat je auf Intransparenz gedeihen können? Die Neiddebatte werde geschürt. Doch wird Neid tatsächlich durch Gehaltstabellen oder eher über Gerüchte genährt? Und ein Bürokratiemonster wurde befürchtet. Aber haben Unternehmen nicht gute Gründe, ihre Personalkosten genauso planbar zu gestalten wie ihre Investitionen in Maschinen?

Gehälter hängen nicht allein von der Arbeitsleistung ab

Jedenfalls ist längst erwiesen und bekannt, dass die tatsächliche Höhe von Gehältern bei Weitem nicht nur von der individuellen Arbeitsleistung oder von der gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Bedeutung einer Tätigkeit abhängt. Sonst würde der Gehaltsscheck mancher Altenpflegerin und manches Fondsmanagers ganz anders ausfallen. Größeren Einfluss haben Branchenfaktoren, regionale Gegebenheiten oder die Balance von Angebot und Nachfrage. Diese Kriterien aber können erwachsene Menschen durchaus nachvollziehen.

Mehr Transparenz bedeutet gerechtere Löhne

Besonders gravierend für Einkommensunterschiede scheinen jedoch Faktoren wie Herkunft, Geschlecht – oder schlicht Verhandlungsgeschick zu sein. Und hier wird es ungerecht. Wenn mehr Transparenz also helfen kann, dass zukünftige Gehaltsgespräche durch gleichen Informationsstand auf Augenhöhe statt nach Gutsherrenart geführt werden können, dann sind Arbeitgeber gut beraten, das Verhandlungsgeschick Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sinne des Unternehmenserfolgs einzusetzen, statt für Debatten über die Vergütung.

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